Warum die Zukunft standardisiert, modular und zirkulär sein wird
Integral design-build, Gesamtleister für den Innenausbau, hat mit «Circular Spaces» ein Konzept für Gebäude und Räume geschaffen, das sich durch klare Designprinzipien auszeichnet. Zirkulär gestaltete Räume vereinen ökologische Nachhaltigkeit mit wirtschaftlichem Nutzen. Eine Argumentation für diesen zukunftsweisenden Ansatz.
In der Bau- und Innenausbaubranche treffen steigende Ansprüche an Rentabilität, Effizienz und Nachhaltigkeit auf begrenzte Budgets. Eine multimodale, flexible Flächennutzung soll zum Standard werden, während nachhaltige Materialien und Prozesse zunehmend gefragt sind. Höchste Qualität und schnelle Planung bleiben dabei unerlässlich. Diese Herausforderungen zwingen uns, alte Denkmuster zu durchbrechen und innovative, kosteneffiziente sowie zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln. «Circular Spaces», das visionäre Konzept des auf den Innenausbau von Arbeitswelten spezialisierten Unternehmens Integral design-build AG, steht für modulare, flexible Innenräume oder auch einzelne Produkte, die nach klaren Designprinzipien geschaffen werden. Es erhöht die Wirtschaftlichkeit von Räumen und leistet gleichzeitig einen Beitrag zur ökologischen und gesellschaftlichen Verantwortung.

Funktionale Modularisierung und Standardisierung
Arbeits- und Aufenthaltsräume müssen so gestaltet sein, dass sie sich jederzeit verändern und neuen Bedürfnissen anpassen können. Eine einfache Lösung liegt in modularen Systemen, ähnlich den bekannten vielseitigen Legobausteinen, die sich mühelos zusammenfügen, auseinandernehmen und neu kombinieren lassen. Dieses Prinzip findet bereits Anwendung in der Architektur und bringt viele Vorteile: Modularisierung und Standardisierung reduzieren die Planungszeit, ermöglichen eine effiziente Produktion sowie schnelle Lieferung, einfache Installation und gleichbleibende Qualität. Während Legobausteine oft über Generationen weitergegeben werden, landen Trennwände und ähnliche Bauteile nach Ablauf einer Mietdauer häufig im Abfall. Hier fehlt es an Langlebigkeit und der Möglichkeit, Komponenten einfach zu demontieren und erneut zu nutzen. Die Zukunft liegt in einem Paradigmenwechsel, der den gesamten Lebenszyklus eines Produkts berücksichtigt – nicht nur seine unmittelbare Nutzungsdauer. Nachhaltige Systeme reduzieren Lebenszykluskosten, steigern den Immobilienwert und ermöglichen niedrigere Betriebs- und Wartungskosten. So können finanzielle Mittel gezielt eingesetzt und fundierte Investitionsentscheide getroffen werden.
Die Zukunft liegt in einem Paradigmenwechsel, der den gesamten Lebenszyklus eines Produkts berücksichtigt – nicht nur seine unmittelbare Nutzungsdauer.
Multimodale Räume
Umbauten sind oft aufwendig und kostspielig, weshalb sie möglichst vermieden werden sollten. Die Lösung liegt in multimodalen Räumen: flexibel nutzbar, leicht anpassbar, auch ohne bauliche Eingriffe. Die Anpassungsfähigkeit eines Raums bei veränderter Nutzung wird durch bewegliche, flexible Komponenten wie zum Beispiel Mobiliar, verschiebbare Akustikpaneele oder auch Vorhänge gewährleistet. So können sich Begegnungszonen in Büros mit wenigen Handgriffen auch in Veranstaltungsbereiche verwandeln. Ein Gruppenbüro etwa wird bei Bedarf zum Sitzungszimmer, sofern die Raumplanung Aspekte wie Akustik, Licht und Klima für eine vielseitige Nutzung berücksichtigt.
Die richtige Materialwahl
Bei «Circular Spaces» liegt der Fokus auf langlebigen Materialien, die durch Wiederverwendung, Reparatur, Recycling oder Kompostierung im Kreislauf verbleiben. Dies führt dazu, dass Abfall und Umweltverschmutzung vermieden beziehungsweise minimiert werden. Bei der Gestaltungswahl steht mittlerweile eine breite Palette an wiederaufbereiteten Materialien wie zum Beispiel Ziegel oder Fliesen zur Verfügung. Stahl kann nahezu unendlich rezykliert werden, und auch Glas behält bei der Wiederverwertung seine Qualität. Der Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen wie Kork oder Holz begünstigt die Recyclingfähigkeit von verbauten Elementen in Innenräumen. Aber auch augenscheinlich nicht nachhaltige Materialien wie Plastik können – richtig verbaut – einen möglichst langen Lebenszyklus durchlaufen. Jeder von uns, der einmal auf einen Legobaustein getreten ist, weiss um dessen Unverwüstlichkeit. Eine solche Eigenschaft gilt es möglichst zweckdienlich einzusetzen. Neben der Recyclingfähigkeit und Wiederverwendbarkeit ist auch die graue Energie, also die für die Herstellung, den Transport, den Einbau und die Entsorgung von Materialien benötigte Energie, ein wichtiges Nachhaltigkeitskriterium bei der Materialwahl.
Bei «Circular Spaces» liegt der Fokus auf langlebigen Materialien, die durch Wiederverwendung, Reparatur, Recycling oder Kompostierung im Kreislauf verbleiben.
Individualisierung
Arbeitswelten sind heute weit mehr als nur funktionale Räume – sie spiegeln die Identität einer Organisation wider, ihre Werte und ihre Kultur. Während funktionale Wandelbarkeit und Standardisierung eine stabile Werterhaltung ermöglichen, muss jedes noch so modulare, flexible Produkt dem Individualisierungsanspruch des Kunden gerecht werden. Mit anderen Worten: Die Gestaltung soll Platz für identitätsstiftende Arbeit schaffen. Bei der Konzeption von zirkulären Räumen muss die Anpassungsfähigkeit von zum Beispiel unterschiedlichen Oberflächen von Anfang an mitberücksichtigt werden. Nicht sichtbare Bauteile und Konstruktionen funktionieren als bespielbare Plattformen. Nur so können sich verändernde Ansprüche an Gestaltung und Trends erfüllt und eine langfristige Nutzung sichergestellt werden. Während beispielsweise die Unterkonstruktion der Trennwand als standardisiertes Modul vorgefertigt eingesetzt wird, verleihen individuelle Materialien und Farben das persönliche Design – selbstverständlich leicht rückbaubar oder rückstandslos ablösbar.
Emotionale Langlebigkeit
Emotionale Langlebigkeit verbindet nachhaltiges Design mit persönlicher Bindung: Sie schafft Produkte und Räume, die nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch und emotional über Generationen hinweg Bestand haben. Ein Beispiel hierfür ist der Lounge Chair von Charles und Ray Eames. Sein zeitloses Design von 1956 trotzt allen Modetrends und schafft durch Ästhetik und Komfort eine starke Bindung zum Nutzer. Wenn wir ein Produkt lieben, sind wir eher bereit, es zu pflegen und zu reparieren. Voraussetzung dafür sind langlebige Materialien und eine Konstruktion, die Reparaturen sowie den Austausch von Teilen zulässt. Innenräume, die funktionale und emotionale Anforderungen langfristig erfüllen, tragen damit zur Abfallminimierung bei. Durch eine bewusste Auseinandersetzung mit der Wertewelt und der emotionalen Identität von Kunden können Räume geschaffen werden, mit denen sich die Nutzer identifizieren und die sie gern lange behalten möchten. Designklassiker zeigen uns, dass der Werterhalt und sogar die Wertsteigerung über den Lebenszyklus möglich sind.

Raum für innovative Geschäftsmodelle
Unsere Anforderungen ändern sich – manchmal schnell und unvorhergesehen, manchmal langfristig geplant. Dieser Wandel erfordert ein bewusstes Abwägen von Investitionen. Lohnt es sich, teure Raum-in-Raum-Systeme zu kaufen und sie nach ihrer Nutzung einzulagern oder zu verkaufen? Bietet ein Hersteller langlebige, zeitlose Produkte, sinken Absatz und Stückzahl. Dies führt kurzfristig zu einer geringeren Produktionsrate und langfristig zu Stellenabbau. Neue Geschäftsmodelle wie «Furniture as a Service» sind daher nicht mehr selten. Anbieter haben erkannt, dass sie damit nicht nur Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz fördern, sondern auch Umsatz generieren können. Bezahlen Unternehmen für die Nutzung eines Produkts statt für dessen Eigentum, können Räume flexibler auf sich verändernde Bedürfnisse reagieren. Lagerkosten entfallen, und für Hersteller, die Rücknahme- und Reparatursysteme anbieten, ergeben sich neue Einnahmequellen. Diese Modelle erhöhen den Anreiz, langlebige Produkte zu entwickeln. Auf Kundenseite steigt die Rentabilität von Flächen bei gleichzeitiger Kostensenkung.
Das Konzept «Circular Spaces» schafft Räume, die für Mieter wie Vermieter gleichermassen attraktiv sind. Nebst dem ökologischen Mehrwert sprechen die ökonomischen Argumente für sich.
Herausforderungen und Chancen
Wechselnde Besitzer von Ressourcen respektive Bauteilen über einen Lebenszyklus hinweg stellen uns vor komplexe Aufgaben. Oft entfallen die ursprüngliche Gewährleistung und Garantie bei gebrauchten Produkten – insbesondere wenn sie ausserhalb der vorgesehenen Umgebung eingesetzt werden. Bauunternehmen können für die Auswahl der Materialien haftbar gemacht werden und sind darum zu zusätzlichen Prüfungen durch Dritte angehalten. Hier sind Behörden und Unternehmen gefordert, Pilotprojekte zu initiieren und neue Versicherungsmodelle zu entwickeln. Auch das digitale Erfassen und Katalogisieren der Bauteile, Materialien und Produkte wird uns in den nächsten Jahren beschäftigen. Die aktuellen herstellerunabhängigen Plattformen verschaffen zwar einen Überblick über die verfügbaren Produkte, doch das reicht bei Weitem nicht aus. Beschaffung und Lagerung stellen eine logistische Komplexität dar, die eine sorgfältige Planung erfordert und viel Zeit kostet. Um diesen Aufwand zu minimieren, entwickelt Integral eigene Material- und Produktdatenbanken, integriert proaktiv Lösungen nach den Prinzipien von «Circular Spaces» und macht die Kunden und Partner auf das Thema aufmerksam. Das Konzept «Circular Spaces» schafft Räume, die für Mieter wie Vermieter gleichermassen attraktiv sind. Nebst dem ökologischen Mehrwert sprechen die ökonomischen Argumente für sich: Flexible, nachhaltige Räume erhöhen die Attraktivität und die Vermietbarkeit, sparen Zeit und Kosten bei Um- und Rückbau und steigern so die Rendite. Ob dieses Potenzial voll ausgeschöpft werden kann, hängt jedoch von der Anpassungsfähigkeit des Marktes an neue technologische und organisatorische Anforderungen ab. Transformation erfordert den Mut, bestehende Grenzen zu überwinden und globale Herausforderungen anzupacken – ein Weg, den Integral mit Entschlossenheit und Leidenschaft geht.




